Die Bundesregierung kündigt groß an: 333 Millionen Euro will der Bund in die Sanierung kommunaler Sportstätten investieren. Was auf dem Papier gut klingt, entpuppt sich in der Praxis wie so oft als Förderprogramm mit vielen Schlaglöchern und wenig Wirkung vor Ort.
Bis Mitte Januar 2026 können Kommunen ihre Projektskizzen einreichen – geprüft und ausgewählt wird am Ende durch den Haushaltsausschuss des Bundestages. Gefördert werden sollen energetische Modernisierungen, Sanierungen und Umbauten von Sporthallen, Schwimmbädern und Freiflächen. So weit, so sinnvoll. Doch wer mit Vereinsvorsitzenden, Trainern oder Ehrenamtlichen spricht, weiß: Das eigentliche Problem ist nicht das Fehlen von Förderprogrammen – sondern die Abhängigkeit von komplexen Antragsverfahren und politischer Auswahl.
Gerade kleinere Städte, Sportvereine oder Landkreise haben weder das Personal noch die Fachkenntnis, um sich durch diese Förderrichtlinien zu kämpfen. Am Ende profitieren oft dieselben Großkommunen, die ohnehin auf erfahrene Verwaltungsapparate zurückgreifen können. Der ländliche Raum, der das Ehrenamt trägt, geht leer aus.
Statt also Millionen in aufwendige Förderstrukturen zu stecken, wäre es ehrlicher und wirksamer, die kommunalen Eigenmittelanteile abzusenken oder eine Pauschalförderung für Vereine einzuführen. Denn dort wird die eigentliche Arbeit geleistet: in den Trainingsgruppen, den Jugendmannschaften, den Freiwilligen Feuerwehren und den Sporthallen unserer Schulen.
Währenddessen beobachten wir mit Sorge, wie anderswo Steuergeld in fragwürdige Projekte abfließt. In Mannheim finanziert die Stadt ein Jugendzentrum, das nachweislich Treffpunkt linksextremer Gruppen ist. In Brandenburg werden mit Strukturwandelgeldern Festival-Projekte mit Beteiligung von Linksextremisten gefördert. Und bundesweit erhalten Vereine und Organisationen mit politischem Aktivismus im Namen millionenschwere Zuschüsse.
Das ist die falsche Prioritätensetzung.
Wenn wir Ehrenamt und Sport wirklich stärken wollen, dann müssen die Mittel direkt in die funktionierenden Strukturen fließen – zu den Vereinen, die heute schon gesellschaftlichen Zusammenhalt schaffen.
Sport ist mehr als Bewegung – er ist Gemeinschaft, Charakterbildung und Heimat. Und diese Heimat muss endlich wieder die Unterstützung bekommen, die sie verdient.
Und noch mehr: Ein Subventionsstau von knapp 40 Milliarden Euro bei Sportanlagen im ganzen Land
Aktuell liegt nach Angaben eines parlamentarischen Antrags ein Subventionsstau bei Sportanlagen in Deutschland von rund 40 Milliarden Euro vor. Im Antrag wird ausgeführt, dass viele kommunale Sport- und Bewegungsstätten über Jahre kaum saniert oder modernisiert wurden, da Fördermittel nicht abgerufen werden konnten oder die Antragsverfahren übermächtig waren.
Wir haben daher einen Antrag gestellt, der folgende zentrale Punkte enthält:
- Erfassung des gesamten bundesweiten Sanierungsbedarfs bei kommunalen Sport-, Schwimm- und Freiflächenanlagen.
- Einrichtung einer Pauschalförderung, die direkt an Sportvereine geht – insbesondere in ländlichen Räumen.
- Reduktion der kommunalen Eigenanteile, damit kleine Städte und Gemeinden überhaupt erst Projekte realisieren können.
- Vereinfachung der Förderantragsverfahren: weniger Formulare, kürzere Fristen, klarere Auswahlkriterien.
- Einführung eines Monitoring-Systems, das transparent misst, ob Fördermittel tatsächlich bei den Vereinen ankommen und wie viele Sportanlagen saniert wurden.
Wir fordern:
Die Ehrenamtlichen – und damit die Basis unseres Sports – dürfen nicht weiter im Schatten großer Förderprogramme stehen. Direkte Förderung der Vereine ohne Umweg über Ministerien oder Zwischenstellen und einen massiven Bürokratieabbau bei Förderanträgen.
Quelle
Bundestagsdrucksache 21/020 (2102032) – Antrag und Informationen zur Sportstättenförderung.


